Impfbefreiung aus psychischen Gründen? Was tun bei Angst oder Zwang?

Entscheidung Scheideweg Angst Unsicherheit
Foto: Mario Hauff

Aus aktuellem Anlass einiger Anfragen, die ich erhalten habe, möchte ich hier das Thema Impfbefreiung angehen.

 

Ausdrücklich kann ich das Thema „Sars-CoV2 Impfung Pro und Contra“ hier nicht behandeln. Wenn Dich das Thema stark „triggert“ (aufregt, belastet, o.ä.), lass uns lieber direkt persönlich sprechen, um Deine akute Lösungsmöglichkeit herauszufinden: 01523.824.5200


Hier möchte ich Dir einen allgemeinen Überblick geben, was Du tun kannst, wenn Du unter einem Zwang oder starker Angst bis hin zu Panikattacken wegen der Impfung leidest.


Vielleicht hast Du schon einmal auf einem 3-, 5- oder gar 10m Brett im Schwimmbad gestanden und länger überlegt, ob Du wirklich springen sollst. Du siehst andere springen, aber wenn Du dort oben stehst, bist Du blockiert. Wie kommt das? Wie schaffen es Einige auch noch einen Salto vom 10er zu machen? Du merkst auch: Je länger Du da oben stehst, desto schlimmer wird es. Und wie euphorisch erleichternd ist, wenn Du dann doch gesprungen bist?


Bei dem aktuellen Thema der Corona-Impfung ist es nun besonders schwierig. Wir kennen weder die Langzeitwirkungen der bedingt zugelassenen Impfstoffe noch wissen wir sehr viel über die Langzeitwirkungen der Erkrankung.

 

Zwar gibt es anekdotisch viele Berichte von spektakulären Einzelfällen über Schäden bis hin zum Tod bei beiden Alternativen, aber richtig verlässliche Daten gibt es noch nicht. Das für uns sehr ungewohnte und schwer erträgliche ist, dass wir mit der Ungewissheit des weiteren Verlaufs leben müssen.


Noch schwieriger wird die Situation durch eine schier unbeherrschbare Flut an Nachrichten und Meinungen, die vor allem über die sozialen Medien zu uns dringen.

 

Die sozialen Medien haben das Problem, dass Du Dich dort in einer Filterblase befindest. Weil Du bei Kontakt mit allen Tweets der Welt komplett überfordert sofort aussteigen würdest, werden Dir die unzähligen Posts (bei Twitter sind es gerade knapp 10 Tausend Tweets - pro Sekunde!) von einem Algorithmus präsentiert, der das Angebot so zuschneidet, dass Du möglichst lange auf der Plattform bleibst und die – auf Dich zugeschnittene – Werbung mitbekommst.

 

Das „Fesseln“ geht über emotionale Bindung: zB. Likes und Aufreger – Du wirst richtiggehend manipuliert. Das sind alle Plattformen prinzipiell gleich. Wenn Du Dich also wirklich gut informieren willst, müsstest Du versuchen zu einem Thema möglichst viele Aspekte einzusammeln. Das ist fast nicht machbar, wenn Du nicht den ganzen Tag dazu Zeit hast.


Trotzdem ist es befriedigend erreichbar, die Entscheidung für oder gegen die Impfung so gut zu treffen wie unter den momentanen Bedingungen möglich.


Angst ist, wie der Volksmund weiß, ein schlechter Berater. Das Hirnaufzugsmodell, von dem ich an anderer Stelle erzähle, erklärt neurobiologisch wie Deine Urteilsfähigkeit unter Stress abnimmt. Und gleichzeitig zeigt es den Weg in den klaren Kopf: über Entspannung. Die Feuerwehr würde sagen „Bewahre Ruhe, überlege, handle“.


Zwang wiederum ist stark mit Angst verknüpft: Du hast Dir bestimme wiederkehrende Handlungen oder Gedanken angewöhnt, um den Druck zu vermindern und merkst, dass Du mehr als nötig und erträglich darunter leidest und die Angst nicht dauerhaft weggeht.


Erst, wenn Du einen ausreichend entspannten Zustand erreicht hast – ich habe dazu verschiedene, bewährte Methoden im Angebot – kannst Du Dich mit Deinem Verstand mit dem belastenden Thema beschäftigen.


Und das kann so gehen: Eine vielleicht hilfreiche Erkenntnis ist, dass bei inzwischen hunderten von Millionen von verabreichten Impfdosen die Einschätzung gültig ist, dass das kurzfristige Risiko der Impfung nicht allzu groß ist. Bei aller Unschärfe in der Nachverfolgung der unerwünschten Wirkungen lässt sich zumindest bisher einigermaßen gut vermuten, dass die in den Fokus genommene Belastung des Gesundheitssystems durch die Impfung nicht größer ist als durch die Erkrankung.

 

Es ist sicher gut, eine gesunde Skepsis gegenüber der Impfung zu haben, die Erkrankung ist aber wohl auch nicht ohne.


Auch ist wichtig anzuerkennen, dass Du immer nur so gut wie gerade möglich entscheiden kannst.


Und dazu ist der Mensch hochgradig irrational. Wir nehmen bestimme Risiken einfach in kauf: Ob wir ohne Helm trotz bekanntem Verletzungsrisiko mit dem Fahrrad durch die Innenstadt fahren, trotz erheblicher Gesundheitsgefahren rauchen oder Alkohol trinken – es sind gefühlt immer die Anderen, die verunglücken.

 

Besonders bedeutend ist ein Beispiel aus USA nach 9/11 als nach den Anschlägen auf das World-Trade-Center der Flugverkehr wieder anlief. Viele Menschen verzichteten „aus Sicherheitsgründen“ aufs Fliegen und fuhren stattdessen mehr mit dem Auto. Die Folge waren über Tausend zusätzliche Verkehrstote (s. „Risiko“ von Gerd Gigerenzer).


Ein weiteres Problem ist das Treffen von Entscheidungen. Das wurde schon am Beispiel des Sprungbretts klar. Je länger Du grübelst, desto schwieriger wird die Entscheidung.

 

Erschwert wird die Entscheidung dadurch, dass Du wie an einer Weggabelung mit zwei Einbahnstraßen stehst.


Bei der Impfung oder der Infektion ist es nun so: Ob nun das Virus im Körper ist oder der Impfstoff, es gibt keinen Weg zurück.


Was kannst Du also konkret tun?

 

Nimm Dir angemessen Zeit für diese sehr wichtige Entscheidung.


Fahr mit dem Hirnaufzug aufwärts mittels einer Entspannungstechnik und nimm zur Kenntnis, dass Du mit relativ großer Wahrscheinlichkeit gerade nicht krank bist.

 

Auch musst Du nicht in dieser Sekunde entscheiden. Nimm Dir die Zeit, um aufzuschreiben, welche Gründe es für den einen Weg gibt und welche für den anderen.

 

Zieh Dich vor allem – zumindest für eine begrenzte Zeit – aus allen, wirklich allen sozialen Kanälen zurück, mit dem Wissen, das Du gebunden und manipuliert wirst und letztlich auch „terrorisiert“. Wenn Du wirklich freudig den Impuls verspürst, zurückzukehren, bleib vielleicht erst mal bei einem Kanal.


Nimm auch zur Kenntnis, dass es ohne ein gewisses Maß an Vertrauen nicht geht.

 

Bestimmt vertraust Du auch darauf, dass bestimmte Dinge einfach funktionieren und sicher sind. Ob es beispielsweise die Qualität des Trinkwassers in der Leitung ist oder die Funktion der Bremsen an Deinem Auto. Und so vertraust Du vielleicht auch Deinem Wasserwerk oder Deiner Autowerkstatt, und auch den Menschen, die dort arbeiten.


Ich vertraue zusätzlich darauf, zumindest erhoffe ich, dass sich langfristig das Gute immer durchsetzt. Das macht mein Leben einfach leichter.

 

Selbst wenn also an vielen Verschwörungserzählungen oder an Korruptions- oder Lobbyismusvermutungen etwas dran sein sollte – die Missetaten werden nicht nachhaltig sein. Du musst nicht unbedingt an Karma oder das jüngste Gericht glauben, aber mancher Aspekt davon hilft mir, mein Hier&Jetzt erträglicher zu gestalten.


Erkenne letztlich an, dass Du die Macht über und die Verantwortung für Deine Gefühle hast und sie nicht an irgendwen abgibst. Sonst würdest Du zum Opfer.


Wenn Du nun eine Impfbefreiung wegen Deiner Angst, Deiner Panikattacken oder Deines Zwangs suchst, kann das vielleicht klappen. Das Problem ist dadurch zeitlich verschoben. Das kannst Du nutzen, um zur Ruhe zu kommen und in klaren Kopf zu entscheiden.

 

Wahrscheinlicher ist, dass Du wegen dieser psychischen Beeinträchtigungen eine Krankschreibung oder gar eine Klinikeinweisung bekommen kannst, um mit einer guten Psychotherapie besser und freier leben zu können.


Zu Angst und ihren obigen verwandten Störungen gehört Vermeidungsverhalten dazu. Damit bleibst Du in Deinem ungünstigen Muster und die Angst bleibt.

 

Deshalb ist eine reine Impfbefreiung nicht nachhaltig. Nachhaltig ist, wenn Du Dich in einer Therapie mit den eigentlichen Ursachen Deiner Angst auseinandersetzt. Dann kannst Du die Angst überwinden oder wenigstens besser mit ihr leben.


Wenn Du mehr wissen möchtest, melde Dich gern für ein kostenloses Erstgespräch.


Viel Erfolg auf deinem Weg!


Dein Angstlotse

Mario Hauff

kontakt@angstlotse.de
Tel: 01523 824 5200