Wann gibt es einen Impfstoff gegen Angst?

Es ist Mitte Mai 2020. Die Geberkonferenz hat gut 7 Milliarden Euro für einen Impfstoff gegen SARSCoV2 eingeworben. Die Zulassung dieses Impfstoffes kann - im Regelfall - mehrere Jahre dauern, wie ich bei z.B. quarks.de gefunden habe.


Doch, was geschieht bis dahin? Und wie funktioniert das, wenn alle geimpft sind? Ist das dann wie bei der Grippeschutzimpfung, die man ständig erneuern muss? Oder wirkt die Impfung wie bei anderen Infektionskrankheiten, gegen die man einen längerfristigen Impfschutz aufbaut?

Und wie gut und zuverlässig ist der neue Impfstoff getestet, wenn es jetzt so schnell gehen muss? Wird es schwere Nebenwirkungen oder gar Impfschäden geben?

Und was ist dann mit der Angst vor den Folgen von "Corona"? Hat die sich dann mit aufgelöst?

 

Mich führt das zu folgender Frage:

Wann gibt es einen Impfstoff gegen Angst?

Wie bei jeder Form von Angst gibt es gute Möglichkeiten auch mit dieser Angst umzugehen und zu einer möglichst hohen Lebensqualität zu gelangen. Es ist sogar immer weiter zunehmend möglich, Freude zu empfinden.

Diese obigen Fragen erinnern mich an zwei zentrale Themen, die mir in meiner Arbeit als Angstlotse begegnen:

• Habe ich eine schwere, unerkannte Krankheit?
• Gibt es eine Wunderpille gegen Angst? Eine schnelle Abkürzung in der Therapie?

 

Die erarbeitete erste Antwort für meine Klienten hört sich oft so an: Ich kann so gut für mich sorgen wie möglich, kann bestimmte Einflussfaktoren für die Krankheit reduzieren. Wenn ich zu einer Vorsorgeuntersuchung gehe, weiß ich lediglich mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit, dass ich in dem Moment nicht erkrankt bin. Bis dahin und auch darüber hinaus kann ich mein Leben so gut wie möglich leben.

Selbstbestimmtheit gehört zu den menschlichen Grundbedürfnissen: Im eigenen Lebensfilm Regie zu führen - das eigene Leben zu gestalten. In unserer freien, friedlichen, wohlhabenden Gesellschaft in Deutschland haben wir sehr viele Möglichkeiten dazu.

Wir dürfen allerdings nicht der Illusion von Kontrolle unserer Umgebung unterliegen. Einhergehend mit dem Wunsch nach Kontrolle ist das Bedürfnis nach Sicherheit. Auch diese wird es niemals zu 100 Prozent geben, jedenfalls habe ich dafür noch keine Beweise gefunden.

Was heißt das nun für mich persönlich? Was heißt das für Sie, wenn Sie Angst haben?

Wir alle werden irgendwann sterben. Es hilft sehr, das zu akzeptieren. Ein Zen-Mönch hat einmal gesagt: "Fürchte Dich nicht vor dem Sterben - das ist bisher noch jedem Menschen gelungen".

 

Bis dahin kann ich diesen jetzigen Moment, den Zeitpunkt, in dem ich wirklich lebe, zunächst mal möglichst gut erleben. Jorge Bucay schreibt in seinem Buch "Die drei Fragen":

 

"Es geht darum, das zu genießen, was da ist, und alles daranzusetzen, es so schön wie möglich zu machen, solange es andauert. Es geht darum, jeden Augenblick des eigenen Lebens ganz und gar zu erleben."

 

Wie fühlt sich das an für Sie, wenn sie dies lesen und verinnerlichen?

 

Auch Vertrauen hilft. Wir vertrauen sehr oft, ohne, dass es uns bewußt ist - z.B. darauf, dass das Trinkwasser, das aus unserem Wasserhahn kommt, sprichwörtlich bedenkenlos trinkbar ist. Wir vertrauen unbewußt darauf, dass das System funktioniert, das das Trinkwasser zu uns bringt und dass die Menschen, die daran beteiligt sind, sich an die Regeln halten. Dieses einfache Beispiel zeigt, wie einfach und auch wie wichtig Vertrauen für ein gutes Leben ist. Sicherlich fallen Ihnen dazu noch mehr plausible Beipiele ein.

 

Wann erleben Sie Zuversicht oder haben sie schon erlebt? Wie ist Ihnen das gelungen? Wenn Sie die Zukunft nicht kennen, können Sie nur spekulieren. Das gilt erst recht in einer dynamischen und komplexen Situation.

 

Der wesentliche Unterschied zwischen Komplexität und Kompliziertheit ist die Unbestimmtheit. Eine Maschine mit vielen Bauteilen ist kompliziert, ihre Funktionsweise ist aber vorhersagbar. Bei einem System, in dem viele zufällige Bestandteile beteiligt sind, lässt sich nur eine mehr oder weniger ungenaue Vorhersage treffen - so, wie beim Wetter.

 

Spüren Sie wieder in sich hinein, ob und wie Zuversicht  ihre momentane Situation verändert. Vielleicht nach der einfachen Formel "Vorfreude ist die schönste Freude" oder auch viel schlichter.

Der "Impfstoff gegen Angst" existiert also schon, er besteht aus Akzeptanz, Vertrauen und Zuversicht. Diese Rezeptur gibt es allerdings nicht als Dosis von außen, sondern nur selbst hergestellt.

Sie ist eine geistige Übung in Entspannung, um den Stress loszulassen, der durch die Nachrichtenflut und die bedrohlichen Szenarien in unseren Köpfen entsteht - mit einem anschließenden Perspektivwechsel. Diese Übung braucht Zeit und wirklichen, persönlichen Einsatz wie bei einem Konditions- oder Krafttraining. Risikokompetenz (über die Gerd Gigerenzer forscht), hilft uns eine diffuse Gefahr in eine vernünftige Relation zu setzen.

Darüber hinaus können wir uns mit anderen Menschen verknüpfen, die ähnliche Wünsche an die Zukunft haben wie wir. Damit lässt sich die Zukunft mitgestalten und der Eindruck der Ohnmacht überwinden und Zuversicht schaffen.

Sie können jetzt den ersten Schritt in dieses bessere, selbst gestaltete Leben machen. Rufen Sie mich gern an, wenn Sie dazu mehr wissen möchten: 01523 824 5200

Herzliche Grüße,

Ihr Mario Hauff

 

P.S. Wenn Sie mehr wissen wollen:

 

Mehr zur Kontrollillusion beim Magazin der Sueddeutschen Zeitung und bei meinem Berufsverband. Der Versuch zu kontrollieren, führt manchmal sogar ins Gegenteil dessen, das man erreichen möchte, wie der Umgang mit 9/11 zeigte. Ähnliches ist auch in diesen Tagen zu beobachten, wenn wichtige medizinische Operationen verschoben werden oder Menschen aus Angst vor Ansteckung nicht ins Krankenhaus gehen (aktuell bei DIE ZEIT online).