ZRM und Psychotherapie

Ziele erreichen mit ZRM
Foto von Ian Stauffer - unsplash.com

Du willst etwas in Deinem Leben verändern? Du weißt vielleicht noch nicht was und/oder wie? Eventuell hast Du aber auch schon ein bestimmtes Ziel wie "ich will aufhören zu rauchen" oder "ich will abnehmen" oder "ich will einen Marathon laufen" und kommst immer wieder "vom Weg ab" und verlierst die Lust? Möglicherweise hast Du auch schon erkannt, dass Disziplin Dir zwar über eine bestimmte Schwelle hilft, auf lange Sicht aber nicht ausreicht?

Dann möchte ich Dir nahelegen, Dir das Zürcher Ressourcen Modell ZRM(R) anzuschauen. Vor einigen Jahren begegnete mir im Rahmen meiner beruflichen Neuorientierung das ZRM(R). Elemente davon hatte die Trainerin in ein LWP-Training (Life-Work-Planning) nach Richard Nelson Bolles eingebaut. Ich war spontan begeistert von dieser Kombination und habe inzwischen festgestellt, dass ZRM(R) auch eine sehr wirksame Ergänzung in der Psychotherapie sein kann.

Nach einem tollen Grundkurs in Hamburg und einem wundervollen Aufbaukurs auf Korfu in atemberaubender Umgebung wende ich das ZRM heute immer wieder gern an. Insbesondere in den Fällen, in denen Klienten etwas verändern wollen in ihrem Leben - aber nicht wissen was und wie. Aber auch bei klaren Vorhaben hilft das ZRM(R) ganz erheblich.

Wieso Zürcher? Wieso Ressourcen? Erdacht und komponiert wurde es an der Uni Zürich von Dr. Maja Storch und Dr. Frank Krause. Es gehört zu den Selbstmanagement-Methoden und ist für mich die Beste Ihrer Art. Auch und vor allem deshalb, weil es ein Training ist und somit gute Voraussetzungen liefert, dass sich nachhaltig etwas in Deinem Leben ändert. Es nutzt Deine persönlichen Ressourcen - und zwar bekannte und bislang unentdeckte. Ressourcen können sein: Deine körperlichen, geistigen und seelischen Eigenschaften, Deine Erfahrungen, Dein soziales Netzwerk (Familie, Freunde, Kollegen, Follower etc.) und viele andere mehr.

ZRM arbeitet, wie wichtige Teile meiner Psychotherapie, psychoedukativ - das heißt, das Du viel über die Arbeitsweise Deiner Psyche lernst: Wie Dein Gefühlsleben, Deine Wahrnehmung, Dein Verhalten, Deine Gedankenwelt "funktioniert" und wie Du sie zu Deinen Gunsten beeinflussen kannst. Und wie das Ganze mit dem Körper zusammenspielt.

In Wikipedia wird formuliert, dass ein zentrales ZRM(R)-Element, der Rubikon Prozess, metaphorisch (bildlich) steht "dafür, sich unwiderruflich auf eine riskante Handlung einzulassen". Veränderungen werden von vielen Menschen als bedrohlich empfunden. Insofern ist dieser Rubikon Prozess sehr gut zur Arbeit mit diesen Veränderungen geeignet.

Der wichtige "Sprung über den Rubikon" passiert an der Stelle, an der nach einem diffusen Veränderungsimpuls und einem klarer definierten Wunsch eine klare Intention ("Ich will...") formuliert wird. Diese Intention wird in weiteren Phasen präzisiert bis zum selbstformulierten "ich pack's". Dieses ist aber kein hohler, von einer extrinsich geprägten Affirmation á la "Tschakka" geprägter Schlachtruf, sondern eine sorfältig formulierte, psychologisch fundierte, Handlungsdefinition.

An dieser Stelle ist es mir wichtig zu sagen: Ich halte so richtig gar nichts von Kalendersprüchen und von aussen aufgesetzten Affirmationen (zB. "Du kannst alles schaffen, wenn Du nur willst"). Die Erfahrung zeigt, dass nur die Affirmationen, die von Dir selber formuliert werden, wirklich nachhaltig umsetzbar sind.

Für mich der wichtigste und grundlegendste Aspekt der ZRM(R) ist sein integrativer, auf bewährten und wissenschaftlich belegten Methoden fußender, Ansatz, den ich auch in der von mir favorisierten, modernen Variante der Kognitiven Verhaltenstherapie, der piKVT, sehr schätze. Beim ZRM(R) sind dies Elemente aus der Motivationspsychologie, der Psychoanalyse und der Neurobiologie.

Vereinfacht gesagt, arbeitet das ZRM(R), das als Ganzes umfangreich wissenschaftlich erforscht ist (siehe zrm.ch), mit einer Kombination aus "Kopf und Bauch". Mit Hilfe sogenannter "somatischer Marker" (dem "Bauchgefühl") wird ein positiver Antrieb für den Klienten herausgefiltert, der dafür sorgt, dass die Veränderung nicht mit anstrengender Disziplin, sondern mit einem freudigen, nachhaltigen Grundgefühl verknüpft ist. Die "ich pack's" Handlungsdefinition wird auf mehrfache Art im Alltag verankert.

Wie geht das konkret? Nehmen wir das Beispiel "Ich will mit dem Rauchen aufhören". 

Vergiss Programme wie "Aufhören sofort oder in x Minuten". Nachweislich klappt das in vielen Fällen nur sehr kurzfristig. Selbst nach zunächst erfolgreicher Hypnose werden immer wieder Menschen rückfällig. Warum? Weil sich in der eingefahrenen Hirnstruktur, in der der objektiv eklige Geschmack der Zigarette positiv verknüpft wird, nichts ändert.

Wenn ich mir aber mit einem positiven Bild eine Assoziation verknüpfe wie "ich gönne mir freien Atem mit reiner Luft", habe ich eine gute Grundmotivation, mit der ich schrittweise  rauchfreie Zeiten erarbeite und geniesse. Gleiches geht sinngemäß mit Fitness- oder Abnehmvorhaben. Mit der schrittweisen Erweiterung der rauchfreien Zeit und ständigem Dranbleiben stellt sich nach und nach eine neue nachhaltige Gewohnheit ein, die auch belegbar in den Hirnstrukturen Spuren hinterlässt.

Fazit: Egal, ob Du schon weisst, was Du in Deinem Leben verändern willst oder nicht - mach Dich auf die Suche nach einer mit hoher Wahrscheinlichkeit funktionierenden, wissenschaftlich erprobten Methode. Nach meiner Erfahrung ist die Beste dieser Methoden das Zürcher Ressourcen Modell ZRM(R).

Alles Gute auf Deinem neuen Weg

Dein

Mario Hauff